„Film Produktion“ vs. „Video Produktion“
29. Mai 2018
„Film Produktion“ vs. „Video Produktion“
Grüezi, wir möchten für unsere Firma Tradingcorp AG gerne ein Image Video machen lassen. Macht ihr das?Fiktiver Kunde
Eine Anfrage wie wir sie immer wieder erhalten. Selbstverständlich freuen wir uns über die Anfrage der Tradingcorp AG und werden uns das gerne anschauen. Allerdings müssen wir zu allererst nachfassen und dem Kunden am Telefon erklären, dass wir keine Image Videos produzieren, sondern Image Filme.
Back to the roots: Der technische Unterschied
Wieso bestehen wir darauf, den Begriff „Image Film“ zu verwenden anstatt des Begriffs „Image Video“? Um dies zu verstehen müssen wir in der Geschichte ein paar Jahrzehnte zurück gehen. Bis in die 2000er Jahre war der Unterschied zwischen Video und Film rein technisch bedingt. Der Begriff Film kommt von der lichtempfindlichen Emulsion, die in den frühen Kameras zur Bildaufzeichnung verwendet wurde. Erst in den 90er Jahren kamen Kameras, die auf ein Magnetband aufzeichneten. Diese waren technisch viel einfacher zu bedienen, hatten aber qualitativ grosse Einbussen gegenüber Filmkameras (bis zu 40x geringerer Dynamikumfang, von der miserablen Schärfe abgesehen). Als in den späten 90ern die digitalen Videokameras aufkamen, verbesserte sich die Qualität leicht – an echten Film kamen aber auch diese bei weitem nicht heran.
Kamera ist nicht gleich Kamera
In den letzten zehn Jahren allerdings hat sich die digitale Technik soweit verbessert, dass auch altehrwürdigeFilmkamera Hersteller wie ARRI ihre neuen Modelle mit digitalen Sensoren (anstelle von Film) ausgestattet haben. Dazu kamen neue Player wie Blackmagic Cinema oder RED Digital Cinema, die digitale Filmkameras auf den Markt brachten. Im Prinzip basieren also heute Filmkameras auf derselben Technik wie Videokameras. Trotzdem gibt es riesige Unterschiede.
Eine Videokamera ist gebaut, um von einer Person bedient zu werden. Mit ihr lassen sich Clips mühelos erstellen. Der Autofokus sorgt für die Schärfe, das integrierte Mikrofon für den Ton und ein Bildstabilisator korrigiert die gröbsten Ruckler. Aufgezeichnet werden fixfertige Videofiles auf eine gängige Speicherkarte.
Eine Filmkamera hingegen ist zuerst einmal nur ein Gehäuse mit einem lichtempfindlichen Sensor. Alles andere wird modular dazugebaut – je nach Einsatzzweck: Linse, Bildschirm, Tonmodul, Speichermodul, Stabilisations-Gimbal. Die Brennweite wird für jede Szene neu bestimmt und mit dem entsprechenden Objektiv eingestellt. Die Schärfe wird von Hand gezogen. Der Ton wird oft extern aufgenommen und im Nachhinein synchronisiert. Die aufgezeichneten Files sind Rohdaten, die im Nachheinein zuerst aufbereitet (so zu sagen entwickelt) werden müssen, bevor sie von einem Schnittprogramm weiterverarbeitet werden können.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Eigenschaften jeder einzelnen Komponente können separat bestimmt werden, je nach Einsatzzwecke und Qualitätsanforderungen. Die rohen Daten aus der Kamera können im Nachhinein optimal entwickelt werden.
Die Machart
Man kann sich also gut vorstellen, dass die Produktion mit einer Filmkamera sorgfältige Vor- und Nachbereitung, sehr viel (teures) Equipment sowie eine entsprechende Crew am Set benötigt. Heutzutage besteht der Unterschied zwischen „Video“ und „Film“ also nicht mehr in der grundlegenden technischen Verschiedenheit, sondern in der Machart.
Wer die Aufwände einer richtigen Film Produktion auf sich nimmt, wird dafür mit höchster Qualität und einem eindrücklichen Bildlook belohnt, der sich gegenüber der Schwemme an Videos, die in der heutigen Zeit im Netz kursieren, gut sichtbar abhebt.
Wir von AVP produzieren Image- und Werbefilme mit unserer RED Epic-W Kamera und verfügen über das nötige Knowhow und Equipment, um für die Tradingcorp AG einen hochwertigen Imagefilm zu erstellen. Wenn auch ihr interessiert seid an einer hochwertigen Filmproduktion für eurer Unternehmen, freuen wir uns auf eure Anfrage.
Wir erarbeiten bei jeder Filmproduktion einen unverkennbaren Bildstil und Bildlook. Dies beginnt bei der Wahl der Brennweiten und zieht sich über die Art der Kameraführung bis hin zur Farbkorrektur und den Schnittstil. Diese Individualität lässt jeden Film optimal wirken.Tobi Rothenfluh, Creative Director
SHOT ON RED
Wir produzieren mit der RED Digital Cinema Epic-W in 8K Auflösung. Nebst der hohen Auflösung lassen sich dank der schnellen Framerate beeindruckende Slow-Motion Aufnahmen realisieren.
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